Spinkette

Spinkette,

 

Modellsystem für eine eindimensionale langreichweitige Ordnung in Festkörpern, bestehend aus gleichartigen, in gleichen Abständen angeordneten Spins.

 

In einem dreidimensionalen Material ordnen sich die Atome in einem magnetischen Grundzustand wie an einer Perlenschnur aufgereiht an, weshalb man von eindimensionalen Spinketten spricht, magnetische Wechselwirkungen treten dabei nur in einer Richtung auf. In der Realität muss zwischen benachbarten Spinketten eine schwache Kopplung existieren (quasi-eindimensional), um eine Übergangstemperatur (das heißt einen Ordnungszustand) zu erzeugen. Antiferromagnetische Ordnung kann dabei echt langreichweitig (makroskopisch) existieren, Ferromagnetismus ist dagegen aus Energiegründen auf kurze Distanzen beschränkt. - In den 1990er-Jahren wurden viele neue Systeme entdeckt, die in diese Materialgruppe fallen, und die ungewöhnliche Eigenschaften haben und damit besondere Anwendungspotenziale aufweisen. (niedrigdimensionaler Magnetismus)